Bereits zu Urzeiten wurden Kräuter und Gewürze als Medizin eingesetzt. Die wirksamen Schätze gerieten in der modernen Neuzeit in Vergessenheit. Doch Kräuter und Gewürze rücken wieder in den Fokus von Medizinern und Wissenschaftlern. Im folgenden Beitrag bringen wir dir traditionelles und neues Wissen rund um die gesundheitsfördernde Wirkung der Gewürze näher.
Wohltuende Gewürze als Heilmittel
Gewürze werden längst nicht nur wegen ihres Geschmacks und ihres Aromas in der Küche eingesetzt, denn ihre Wirkstoffe sorgen auch für Bekömmlichkeit oder regen den Magen-Darm-Trakt an. Sie vereinen wie keine andere Zutat sinnlichen Genuss mit dem Gesundheitsaspekt.
Wissenschaftler und medizinische Studien beschäftigt seit Jahren vermehrt die heilende Wirkung von Gewürzen bei unterschiedlichen Krankheitssymptomen. Großmutters Hausmittel sind heutzutage viel mehr als ein Mythos und besonders die Wohltat von Koriander, Kreuzkümmel, Muskat, Ingwer und Kurkuma finden großen Anklang gegen gesundheitliche Beschwerden. Nachfolgend beleuchten wir die fünf Gewürz-Heilmittel detailliert in ihren Besonderheiten, Wirkungsweisen und Anwendungsgebieten. Vorweg bietet dir folgende Tabelle aber einen kompakten Überblick:
Gewürz | Wirkung | Einsatzgebiet |
Koriander |
|
|
Kreuzkümmel |
|
|
Muskat |
|
|
Ingwer |
|
|
Kurkuma |
|
|
Gesundheitsfördernde und heilende Wirkung von Gewürzen
Gewürze sind ein wahrer Schatz unter den Küchenzutaten. Schon der Begründer der wissenschaftlichen Heilkunde, Hippokrates, sagte„Lebensmittel seien Arznei und Arznei sei Lebensmittel“.
Sie können präventiv aber auch heilend eingesetzt werden. Bei der Anwendung als Heilmittel können die Gewürze
- den Mahlzeiten als Würze zugetan
- als Tinktur aufgetragen oder
- als Tee eingenommen werden
Welche Inhaltsstoffe und Wirkungsweisen weisen die jeweiligen Gewürze auf?
Koriander – Verbesserung der Blutfett- und Blutzuckerwerte
Eine hervorragende, heilende Wirkung ist den Blättern und Samen der Korianderpflanze zuzusprechen. Koriander verfügt über eine Vielzahl an Inhaltsstoffen wie ätherische Öle, Gerbstoffe, Linalool oder Vitamin C. Seine hohe Konzentration an Eisen wird bei Anämie eingesetzt und gilt als Heilmittel während der weiblichen Menstruation. Ein aufgebrühter Tee hilft zudem bei Erkältungserkrankungen. Seine positiven Eigenschaften sind:
- antibakteriell
- appetitanregend
- krampflösend und
- verdauungsfördernd
Studien, die Gewürze als Heilmittel untersuchten, gaben Hinweise darauf, dass sich die ätherischen Öle des Korianders positiv auf die Blutfett- und Blutzuckerwerte auswirken. Die Heilkraft unterstützt die Insulinbildung und senkt aktiv den LDL-Cholesterinspiegel.
Zur Anwendung: einen Teelöffel Koriander, gemahlen mit 150 Milliliter heißem Wasser aufgießen und etwa 5 Minuten abgedeckt ziehen lassen.
Kreuzkümmel – für eine gesunde Magen-Darm-Flora
Besonders bei Beschwerden im Magen-Darm-Trakt wird Kreuzkümmel als Gewürz-Heilmittel eingesetzt. Durch sein ätherisches Öl Cuminaldehyd regt er die Bildung von Verdauungssäften an und gilt als:
- krampflösend
- verdauungsfördernd
- abführend und
- entzündungshemmend
Seine krampflösende Wirkungsweise kommt bei Blähungen, Völlegefühl, aber auch bei Husten zum Tragen.
Zur Einnahme: Einen Teelöffel Kreuzkümmel, gemahlen mit 200 Milliliter kochendem Wasser aufgießen und 8-10 Minuten abgedeckt ziehen lassen.
Muskat – ätherische Öle für einen ruhigen Magen
Die Muskatnuss, die botanisch ein Samenkern ist, besitzt eine Fülle an gesundheitsfördernden Stoffen. Ihr Geschmack als auch die Wirksamkeit sind etwas stärker als die der Muskatblüte, welche die natürliche Ummantelung des Samenkernes ist.
Ihr leicht herbes, bitteres Aroma setzt sich durch die ätherischen Öle Terpinen, Campher, Pinen und Cubeben zusammen. Diese wirken sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt aus. Die Sekretion des Gallensafts und somit auch die Leberfunktion werden angeregt. Unter medizinischem Aspekt wirkt Muskat als Gewürz-Heilmittel im Verdauungstrakt
- antibakteriell
- entzündungshemmend
- krampflösend
- verdauungsfördernd und
- beruhigend
Nicht wissenschaftlich fundiert ist die Wirksamkeit bei Asthma, allerdings gibt es positive Berichte von Patienten.
Bei der Dosierung von Muskat ist Vorsicht geboten, denn in größeren Mengen wirkt das Gewürz giftig. Die Einnahme sollte einen Teelöffel am Tag nicht übersteigen.
Tee-Zubereitung: einen Teelöffel Muskatnuss, gemahlen in 200 Milliliter Wasser aufbrühen und 5 Minuten abgedeckt ziehen lassen.
Ingwer – Erkältungen wirksam bekämpfen
Die exotische Knolle ist das am besten erforschte Gewürz-Heilmittel und ist reich an hochwertigen Inhaltsstoffen wie Kalium, Phosphor, Magnesium oder Eisen. Sein hoher Gehalt an antioxidantem Glutathion hilft bei der Genesung von Erkältungen.
Die heilende Wirkung ist bei Ingwer auf Gingerole und Shoagole zurück zu führen. Diese Inhaltsstoffe sind ähnlich der medikamentös verabreichten Acetylsalicylsäure (Aspirin). Ingwer beugt zudem Reiseübelkeit und Magen-Darm-Beschwerden vor. Zu seinen wissenschaftlich belegten Eigenschaften zählen:
- stärkt das Immunsystem
- antibakteriell
- schmerzlindernd
- entzündungshemmend
- beruhigend für Magen und Darm und
- antioxidantisch
Neuesten Erkenntnissen zu Folge besitzt Ingwer eine hohe Wirksamkeit bei Migräne. Noch nicht gänzlich erforscht ist das Gewürz als Heilmittel bei Alzheimer und zur Linderung von Beschwerden während einer Chemotherapie.
Zur Anwendung und Zubereitung eines Ingwer-Tees: einen Teelöffel Ingwer, gemahlen und zwei Zitronenscheiben mit 250 Milliliter Wasser in einem Topf aufkochen und fünf Minuten ziehen lassen.
Kurkuma – heilende Wirkung bei Gelenkschmerzen
Die Kurkumawurzel zählt zu den Ingwergewächsen und verfügt über den Wirkstoff Curcumin, der auch als Farbstoff E100 Verwendung findet. Curcumin ist derzeit Untersuchungsobjekt zahlreicher medizinischer Studien, die eine positive Wirkung in der Krebsforschung vermuten. Zu den positiven Eigenschaften von Kurkuma zählen:
Insbesondere die antioxidative Wirkung von Kurkuma wird speziell bei Entzündungskrankheiten wie Gelenkschmerzen oder Arthrose genutzt. Weiter ist das Gewürz-Heilmittel bei Gefäßerkrankungen, erhöhten Blutfettwerten und Magenbeschwerden einsetzbar.
In der Krebsforschung stellten Wissenschaftler fest, dass Darmpolypen, die Darmkrebs verursachen, sich unter Einnahme von Kurkuma vollständig zurückbildeten. Die Forscher hoffen auf eine tumorhemmende und krebsheilende Wirksamkeit, die bislang aber nicht fundiert belegt ist.
Bei der Anwendung von Kurkuma ist zu beachten, dass das Curcumin fett, aber nicht wasserlöslich ist. Daher ist die Einnahme als Zutat in Speisen von Vorteil.
Das folgende Video erläutert weitere heilende Wirkungen von Gewürzen und gibt zusätzliche Tipps für die Anwendung:
Bildquellen:
©istock.com/Magone