Was ist Wacholder? - Feinschmecker Wissen


Alles Wissenswerte rund um den Wacholder

Der Gemeine Wacholder (wissenschaftlicher Name Juniperus communis) gehört zur Familie der Zypressengewächse und ist unter Namen wie Heidewacholder oder Reckholder bekannt. Die Pflanze kommt auf der gesamten Nordhalbkugel vor und ist in Europa vom Mittelmeer bis nach Skandinavien verbreitet. Die 150 Zentimeter hohen Büsche sind zudem die einzigen Nadelhölzer, die Gewürze hervorbringen!

Was ist Wacholder als Gewürz?

Wacholder ist im eigentlichen Sinne der gesamte Strauch. Als Einzelgewürz werden jedoch nur die getrockneten Früchte verwendet, die einen aromatischen Nadelholz-Geruch verströmen.

Was sind Wacholderbeeren?

Wacholderbeeren werden nur im Volksmund Beeren genannt. In Wahrheit handelt es sich um kleine, sogenannte Fruchtzapfen. Sie müssen rund zwei Jahre lang reifen, bevor sie ein festes Fruchtfleisch entwickeln und im Herbst dann geerntet werden können.

Vorsicht gilt bei den giftigen Doppelgängern des Wacholders! Der Sadebaum sowie der Virginische Wacholder besitzen eine hohe Konzentration Gift in den Beerenzapfen und sind nicht zum Verzehr geeignet. Auch der Gemeine oder Gewöhnliche Wacholder sollte nicht in großen Mengen, sondern nur als Gewürz gegessen werden.

Wie schmeckt Wacholder?

Wacholder schmeckt elegant pfeffrig, vollmundig warm und zugleich süß. Wer rosa Pfeffer kennt, wird die geschmackliche Ähnlichkeit zwischen den Gewürzen bemerken. Der Geruch von Wacholder erinnert an einen Nadelwald, da er den Duft von Harz verströmt.

Um ein vorzügliches Geschmackserlebnis zu erlangen, ist es wichtig, auf die Qualität der getrockneten Früchte zu achten. Boomers Gourmet bietet erstklassige Bio Wacholderbeeren aus kontrolliert biologischem Anbau an. Die Beeren zeichnen sich durch eine schwarz-blaue Färbung aus. Die Haut sollte leicht glänzen und weich sein.

Der Steckbrief vom Wacholder:

Name

Wacholder

Synonym

Juniperus, Gemeiner Wacholder, Gewöhnlicher Wacholder, Heidewacholder, Reckholder

Familie

Zypressengewächse

Herkunft

Nördliche Klimazonen

Erntezeit

Oktober - November

Geschmack

pfeffrig, süßlich, würzig

Winterlicher Hochgenuss mit der Verwendung von Wacholderbeeren

Die kleinen Fruchtzapfen sind wahre Alleskönner. In der kalten Jahreszeit verfeinern sie deftige Gerichte mit Fleisch oder Wild, geben Soßen und Marinaden eine würzige Note und sind fester Bestandteil in Sauerkraut. Ebenso ist er eine unverzichtbare Zutat in Rotkohl, Fischgerichten, Pasteten und Schinken. Beim Räuchern kommen sogar ganze Wacholderzweige zum Einsatz: Sie werden auf die Glut gelegt, um ein intensives Raucharoma zu erhalten.

Da Wacholder ist in unseren Gefilden weit verbreitet ist, verleiht er vielen klassischen Gerichten wie Sauerbraten oder der traditionellen Weihnachtsgans eine winterliche Nuance. Selten kommt Wacholder jedoch allein zum Einsatz. Meist wird er in köstlichen Gewürzmmischungen verwendet. Hervorragend harmonieren Lorbeerblätter, Salz und Pfeffer, Nelken oder/und Orangenschale mit den schwarzen Beeren.

Tipp für die Zubereitung: Um in den Genuss des vollen Aromas zu kommen, kann die Wacholderbeere vor dem Kochen mit der Hand oder einem Mörser zerdrückt werden. Dann treten die ätherischen Öle aus. Außerdem sollte der Wacholder erst circa zwanzig Minuten vor Ende der Garzeit den Speisen zugegeben werden und noch vor dem Servieren wieder entfernt werden.

Tipp: Um einen Wacholderbeerentee herzustellen, wird ein Teelöffel der Beeren zerdrückt und mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergossen. Nach fünf Minuten Ziehzeit entfaltet sich die Wacholder-Wirkung, die krampflösend und antibakteriell ist.

Wir wünschen viel Freude beim Probieren der aromatischen Fruchtzapfen und guten Appetit!

Bildquelle(n):
©iStock.com – rootstocks